Anlässlich des 25. Jahrestags der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Belarus und Deutschland am 13. März soll die Wanderausstellung zum ehemaligen Konzentrationslager Maly Trostenez im Museum des Großen Vaterländischen Krieges in Minsk eröffnet werden. Das wäre die erste Station der Ausstellung in Belarus, an der wir mehrere Jahre gearbeitet haben.
Das Projekt geht auf die Initiative des IBB Dortmund zurück, die Ausstellung wurde von deutschen und belarussischen Historikerin unter der Federführung der Stiftung Denkmal Europäische Juden Europas erarbeitet. Die erste Station in Deutschland war die Hauptkirche St. Katharinen in Hamburg, wo die Ausstellung in deutsch-russischer Version am 8. November 2016 eröffnet worden war. Eine belarussisch-deutsche Version soll nun auch durch Schulen und Bildungseinrichtungen in Belarus wandern.
Parallel sind am historischen Ort, ebenfalls auf Initiative des IBB und der Stand Minsk, weitere Informationseinheiten und Erinnerungszeichen angebracht worden. Für die Zukunft hoffen wir darauf, Teile unserer Ausstellung auch dort, am historischen Ort, dauerhaft zeigen zu können.
Maly Trostenez kehrt seit einigen Jahren in das kollektive Gedächtnis des Landes zurück und mit ihm auch die Erinnerung an die Ermordung der belarussischen Juden. Dieses Thema war lange zwar nicht tabuisiert, aber doch ein Randthema, das in die offizielle Darstellung des Zweiten Weltkriegs nur zögerlich integriert wurde. Ähnlich war und ist es noch immer mit den sog. Euthanasie-Verbrechen. Aber auch sie erfahren derzeit eine neue Aufmerksamkeit. Die Galerie Ў zeigt eine Ausstellung zum Thema „Von der Entmenschlichung zum Mord. Das Schicksal der psychisch Kranken in Belarus“ und erinnert damit an eine lange vernachlässigte Opfergruppe in Belarus.