Die ersten beiden Seminare in Gomel und Polotzk haben bereits stattgefunden. Das dritte startet am 17. Juni für zwei Tage in Brest. In
Gomel habe ich das Seminar zu „Museen und Erinnerung“ gestaltet. Passend zum Theam hatten wir die Gelegenheit, die Wanderausstellung zu Maly Trostenz zu besuchen, die gerade ihre Station in der Stadt hatte. Die Gestalterin unseres gemeinsamen deutsch-belarussischen Projekts,
Susanne Benzing, ist die Referentin des Seminars in Brest. In
Polotzk war
Katrin Hieke die Expertin für das Thema „Museumsmarketing und Tourismus“. In Gomel haben im Palastmuseum, in Polotzk im Buchmuseum gearbeitet – zwei ebenso eindrucksvolle wie unterschiedliche Eindrücke von der bunten belarussischen Museumslandschaft.
Die Museumsakademie ist ein gemeinsames Projekt von Tradicia History Service, des Goethe Instituts Minsk, der Stiftung „Cultural Heritage & Modernity“ und ICOM Belarus. Für die Realisierung haben wir Mittel aus dem Programm der Östlichen Partnerschaft des Auswärtigen Amtes beantragt und erhalten.
Die Museumsakademie stärkt Museen als Brücke zwischen verschiedenen zivilgesellschaftlichen Akteuren und als gesellschaftliche Dialogplattform. Sie bringt Fachleute aus Museen, Vereinen, Bildungseinrichtungen sowie öffentlichen Behörden aus Belarus und Deutschland zusammen, die bisher kaum oder gar nicht kommunizieren. Sie fördert den Dialog zu aktuellen Entwicklungen in der internationalen Museumslandschaft und den Austausch über die Arbeits- und Lebensbedingungen insbesondere jenseits der städtischen Zentren. Der Dialog mit lokalen Partnern und Vertretern der Behörden trägt dazu bei, ein offenes, sektorenübergreifendes Netzwerk aufzubauen, das nachhaltige Impulse für die Debatte über eine gemeinsame europäische Zusammenarbeit setzt.
Von April bis Dezember 2019 finden im Rahmen der Museumsakademie Trainings, praxisorientierte Seminare mit belarussischen und deutschen Experten in den Regionen sowie Museumsbesuche und Gespräche in Deutschland für eine Gruppe von fünfzehn Multiplikatoren statt. Die Reise nach Dresden ermöglicht es den belarussischen Museumsexperten, ihre Erfahrung in einem internationalen Umfeld unmittelbar zu reflektieren. Während der vier, jeweils zweitägigen Module werden folgende Themen behandelt:
- Museen und Erinnerungskultur (Gomel)
- Museumsmarketing und -tourismus (Polotzk)
- Ausstellungskonzeption und Gestaltung (Brest)
- Vermittlung und Kommunikation (Mogiljow)
Den Abschluss der Museumsakademie bildet ein Symposium zu aktuellen Themen der Museumsarbeit in Minsk im November.